Das Spuk-Cottage in Cornwall by Ellen Gaber

Das Spuk-Cottage in Cornwall by Ellen Gaber

Autor:Ellen Gaber [Gaber, Ellen]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2015-05-02T16:00:00+00:00


Nach diesem Gespräch blickte Samantha auf ihre Armbanduhr und dann aus dem Fenster. Es hatte längst aufgehört zu regnen und die Sonne stand schon tief über dem Meer. Zeit für Samanthas üblichen Abendspaziergang über die Klippen.

Als sie bei der Schlossruine ankam, begrüßte sie lautes freudiges Hundegebell.

Tom Millers Hund sprang an ihr hoch und hätte sie beinahe umgerissen, wenn Tom ihn nicht zurückgepfiffen hätte.

Tom tauchte aus der Ruine auf und entschuldigte sich. „Bella mag Sie!“ stellte er fest.

„Ich bin Hunde gar nicht mehr gewohnt. Als wir noch in Somerset wohnten, hatte ich auch einen Labrador. Kann ich Bella streicheln?“ Sie streckte zaghaft eine Hand nach dem Rücken das großen Tieres aus.

„Nur zu, das mag sie“, ermunterte sie Tom. „Bella ist heute ein bisschen außer Rand und Band, es ist ihr erster Ausgang seit einiger Zeit. Sie hat drei Welpen geworfen letzte Woche!“

„Die muss ich mir unbedingt ansehen. Morgen wollte ich sowieso Ihre Mutter besuchen.“

„Wie wäre es, wenn Sie sich selbst einen Hund zulegen?“, schlug Tom vor. Wir haben noch keinen Abnehmer für alle Welpen. Sprechen Sie mal mit Mutter. Ich bin sicher, die gibt Ihnen einen.“

„Ich überlege es mir“, versprach Samantha lachend , indem sie Bella zärtlich das Fell kraulte.

„Kommen Sie oft zur Ruine?“ wechselte sie das Thema.

„Ziemlich oft. Immer, wenn ich Zeit habe“, erklärte Tom. „Dahinten, wo noch der Mauerrest steht mit dem vergitterten Fenster haben wir früher Gruselpartys gefeiert.“

„Gruselpartys?“

„Na ja, das ist doch der Ort, wo die Frau eingesperrt war. Als das Schloss brannte, ist sie mit verbrannt, weil sie nicht raus konnte und keiner wusste, dass sie da drin war.“

„Wie entsetzlich. Warum hat man sie eingesperrt? War sie verrückt wie die Frau aus „Jane Eyre“ ?“

„Nee, ihr Bruder hat sie eingesperrt, weil sie sich mit dem Sohn des Gärtners eingelassen hat. Sie hatten ein Kind zusammen.“

„Und wo war das Kind, ist es etwa auch verbrannt?“

„Das Kind hatten die Gärtnersleute. Der Vater des Kindes war Kapitän. Er hat das Schloss angezündet, weil er so wütend auf den Bruder seiner Liebsten war. Er hatte aber keine Ahnung, dass seine Liebste auch in dem Schloss war. Da hat er sich das Leben genommen und spukt seitdem hier herum.“

„Oh Tom, das ist ja entsetzlich. Weißt du genau wann das war und wie die Leute hießen?“

„Der böse Bruder war Lord Rufus Borrington und seine verbrannte Schwester hieß genauso wie Sie, Samantha. Wann das alles war, keine Ahnung, jedenfalls schon lange her!“

Tom und Bella begleiteten sie auf dem Rückweg noch bis zu ihrer Haustür.

Die Sonne war inzwischen im Meer versunken und die Dämmerung setzte ein.

Im Kamin prasselte ein Feuer, die Lampen neben den Sofas brannten.

Samanthas Blick fiel als erstes auf den Kaminsims, wo sie Jakes Karte hingestellt hatte. Die Karte war verschwunden!

„Oh Gott, sie ist ins Feuer gefallen!“

Samantha bückte sich und betrachtete etwas im Feuer genauer. Verkohlte Fetzen waren übrig geblieben. Unter heftigem Schluchzen konnte Samantha auf einem Stückchen Karte nur noch die Worte „Dein Jake“ erkennen.

Wie war das überhaupt möglich, dass die Karte ins Feuer gefallen war? Es wurde durch das Kamingitter gesichert. Es gab nur eine Erklärung: Jemand hatte die Karte absichtlich in die Flammen geworfen.



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